Konferenz: Kinderrechte als Chance und Auftrag im Klimaschutz

Illustration von vielen Kindern unterschiedlicher Herkunft, sie sich an den Händen halten und einen Kreis bilden. In der Mitte des Kreises befindet sich die Erdkugel.

Konferenz zur Umsetzung des General Comment Nr. 26 „Children's Rights and the Environment, with a Special Focus on Climate Change" des UN-Kinderrechtsausschusses 

  • Dienstag, 21. November 2023 13-18 Uhr
  • Volkskundemuseum Wien Laudongasse 15-19 1080 Wien 

Warum jetzt Zeit zu handeln ist

Jedes Jahr werden die Aussichten für Umwelt und Klima dramatischer. Und noch immer bestehen keine ausreichenden Regelungen im Zusammenhang mit dem Klima- und Umweltschutz. Junge Menschen sind am meisten von diesem unzureichenden Handeln gegen die Klimakrise betroffen. Sie setzen sich auch am entschiedensten für die notwendigen Schritte ein. Aber sie werden viel zu wenig gehört und kaum in Entscheidungsprozesse einbezogen. 
Die Verbindung zwischen Kinderrechten und Klima- und Umweltschutz ist allgegenwärtig. Jetzt gibt es ein neues Instrument, mit dem die Rechte von Kindern und Jugendlichen immens gestärkt werden. Mit dem Allgemeinen Kommentar Nr. 26 zur UN-Kinderrechtskonvention, ,,On Children's Rights and the Environment, with a Special Focus on Climate Change" (GC26), hat der UN-Kinderrechtsausschuss ein unmissverständliches Signal zum Handeln gesetzt. 
In Kombination mit Artikel 1 des Bundesverfassungsgesetzes über die Rechte von Kindern, nach dem jedes Kind den Anspruch „auf bestmögliche Entwicklung und Entfaltung sowie auf die Wahrung seiner Interessen auch unter dem Gesichtspunkt der Generationengerechtigkeit" hat, wird eines ganz klar: Es besteht akuter Handlungsbedarf, um diesen Kindergrundrechten zu entsprechen! 

Programm

  • ab 12:30 Zusammenkommen und Registrierung bei kalten und warmen Getränken
     
  • 13:00 Begrüßung, Grußworte und Eingangsstatements
    Mit Begrüßungsworten von:
    Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
    Alma Zadic, Bundesministerin für Justiz

    Statement zu Vienna +30 - 0ur Rights, Our Future
    Ulrike Butschek, Abteilung Menschenrechte und Volksgruppenangelegenheiten, Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten
  • 13:15 KEYNOTE 1
    ,,CHILDREN'S RIGHTS AND CLIMATE CHANGE"
    Was beinhaltet der neue Allgemeine Kommentar und welche Auswirkungen hat er für Österreich?

    Das GC26 ändert einiges in der Kinderrechtswelt. In einer kurzen Key Note werden der Erarbeitungsprozess des GC26 erklärt und zentrale Inhalte des Dokuments nähergebracht. Was sagt das GC26 zum Schutz von Klimaaktivist:innen? Wie verändert sich die rechtliche Sichtweise auf den Zugang zum Recht? Wo sind die Rechte von Kindern und Jugendlichen jetzt wirklich besser geschützt? Diese und mehr Fragen sollen zur Einstimmung auf die Veranstaltung erläutert werden.

    Ingrid Pintaritsch, Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar
    Sebastian Öhner, Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien

  • 13:30 PODIUM 1
    DIE KLIMAKRISE AUS KINDERPERSPEKTIVE

    Wie wirkt sich der Klimawandel auf den Alltag von Kindern aus? Wie steht es um Lebensbereiche wie die Schule, das direkte Wohnumfeld, Freizeit und den öffentlichen Raum? Was bedeutet es für Kinder, wenn nicht entschlossen genug gehandelt wird? Und was brauchen sie, um sich beteiligen zu können?

    Auf diesem Podium sind ausschließlich Kinder und Jugendliche am Wort. Sie erzählen, was die Klimakrise für ihr Leben bedeutet, und bringen ihre Wünsche und Forderungen vor.

    Podiumsteilnehmer:innen
    Kinder und Jugendliche

    Moderation
    Daniela Köck
    , beteiligung.st

  • 14.15 PAUSE mit Buffet

  • 14:45 PARALLELE FOREN
    FORUM 1
    DAS KINDERRECHT AUF EINE SAUBERE, GESUNDE UND NACHHALTIGE UMWELT MIT SCHWERPUNKT AUF DEM GLOBALEN SÜDEN

    Was bedeutet für Kinder im globalen Süden die Bedrohung ihrer Lebensgrundlagen? Wie erleben sie die Veränderungen durch die Klimakrise? Und was heißt das für den Genuss der international anerkannten Menschenrechte? In diesem Forum erzählen Kinder und Erwachsene aus mehreren Ländern des globalen Südens und aus Österreich von ihren Erfahrungen. Und sie formulieren gemeinsam Wünsche und Forderungen an ein Leben in einer umwelt- und klimagerechten Welt.

    Forumsteilnehmer:innen
    Roxana Abigafl Coronado, Oficina de Derechos Humanos del Arzobispado de Guatemala, Guatemala
    Vikash Pradhan, Bai Suraksha Abhiyan, Indien
    Juliana Cesario Alvim Gomes, Universidade Federal de Minas Gerais, Law School, Brasilien
    Veronika Thaller, Katholische Jungschar Burgenland
    Jesus Garcia Latorre, Bundesministerium für Klimaschutz
    Ronya Alev, Amnesty International Österreich
    Ursula Bittner, Greenpeace Österreich

    Videobotschaft von Kindern aus Kamerun und Südafrika

    Moderation
    Ingrid Pintaritsch
    , Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar

    Das Forum findet mit Unterstützung durch Dolmetscher:innen auf Deutsch statt.
     

    FORUM 2
    DAS IST MEINE ZUKUNFT! - ZUM STELLENWERT DER PARTIZIPATION VON KINDERN UND JUGENDLICHEN IN KLIMAPOLITISCHEN ENTSCHEIDUNGEN

    Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Beteiligung. Ihre Meinungen, Forderungen und Wünsche werden bei politischen Entscheidungen dennoch zu wenig berücksichtigt. Gerade im Bereich der Klimapolitik wird die fehlende Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen mit jedem weiteren Tag offensichtlicher. Die jungen Generationen müssen ernst genommen werden, denn es geht hier um ihr gesundes Aufwachsen, ihre Lebensgrundlagen und ihre Zukunft.

    Diskutant:innen
    Rihab Toumi, Vorsitzende der Bundesjugendvertretung
    Marvin Huber, UN-Jugenddelegierter der Bundesjugendvertretung
    Julia Riffelsberger, Klimarat der Bürger:innen
    Birgit Schatz, Kinderrechtsbeauftragte von SOS-Kinderdorf

    Moderation
    Luana Tschernutter
    , SOS-Kinderdorf
    Sarah Zauner, Bundesjugendvertretung
     

    FORUM 3
    ÜBER KINDERRECHTE UND KLIMASCHUTZ: WIE KINDER IHRE RECHTE EINFORDERN KÖNNEN UND WARUM DER STAAT AKTIV WERDEN MUSS

    Die drei Wissenschaftler:innen Maria Philomena Bertel, Helmut Sax und Alexander Rimböck erklären, warum Kinderrechte und Klimaschutz eng miteinander verbunden sind. Dazu werfen wir zuerst einen genauen Blick in die österreichischen Gesetze. Dann fragen wir uns, wie Kinder ihre Rechte einfordern können und welche Rolle Gerichte dabei spielen. Außerdem wollen wir wissen, welche Möglichkeiten der Staat zum Schutz des Klimas hat und warum Kinderrechte dabei so wichtig sind.

    Diskutant:innen
    Maria Philomena Bertel, Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft, Universität Graz
    Helmut Sax, Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte
    Alexander Rimböck, Institut für Finanzrecht, Universität Wien

    Moderation
    Stephanie Klammer
    , Institut für Staats- und Verwaltungsrecht, Universität Wien
    Antonia Tieber, Institut für Zivilverfahrensrecht, Universität Wien, Scientists for Future
     

    FORUM 4
    KINDER IM FOKUS DER KLIMAPOLITIK

    Klimamaßnahmen berücksichtigen Kinder und Jugendliche nicht genug, obwohl sie am meisten von der Klimakrise betroffen sind. Folgen sind etwa überhitzte Schulen, gesundheitliche Belastungen der Kinder, zu wenig Möglichkeit der jungen Menschen, ihre Meinung einzubringen - kurz: eine Reihe von Kinderrechten wird verletzt und die Entwicklung der Kinder leidet darunter. Wie kann also eine Klimapolitik aussehen, in der Kinder im Fokus stehen, etwa bei Partizipation, Klimaanpassung, Klimaschutz und Klimafinanzierung? Und wie können diese Standards und Maßnahmen in Österreich umgesetzt werden?

    Diskutant:innen
    Joan Volande Pegram
    , UNICEF International
    Jasmin Lang, Jugenddelegierte zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC)
    Katharina Kowalski, Bundesministerium für Klimaschutz

  • 15:45 PAUSE mit Buffet

  • 16:15 Zusammenfassung der Panels

  • 16:45 KEYNOTE 2
    DAS BVG KINDERRECHTE UND SEINE UMSETZUNG IN ÖSTERREICH: RÜCKBLICK UND POTENZIALE

    Mit dem BVG Kinderrechte sind einzelne Kinderrechte in die österreichische Verfassung aufgenommen worden. In einem Rückblick wird analysiert, welche Auswirkungen sich seit dem mehr als 10-jährigen Bestehen festhalten lassen. Zusätzlich soll die Verbindung zwischen Kinderrechten und Klimaschutz nach dem BVG Kinderrechte beschrieben und ein Ausblick auf die Potenziale des Gesetzes gegeben werden.

    Claudia Fuchs, Institut für Staatsrecht und Politische Wissenschaften, Wirtschaftsuniversität Wien

  • 17:00 PODIUM 2
    CLIMATE ACTION - HANDELN FÜR DAS KLIMA

    Im abschließenden Podium soll der Frage nachgegangen werden, wie Handeln für das Klima gelingen kann. Was tun Stadt, Staat, EU und die internationale Gemeinschaft, um Kindern eine gesunde und gute Zukunft zu ermöglichen? Welche politischen Entscheidungen, rechtlichen Rahmenbedingungen und Institutionen brauchen wir noch dafür? Und wie können Entscheidungsträger:innen, Expert:innen und wir alle als Gesellschaft das, was nötig ist, umsetzen?

    Diskutant:innen
    Christopher Lamport
    , Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität
    Stephan Auer-Stüger, Vorsitzende-Stellvertreter Gemeinderatsausschuss Klima, Umwelt, Demokratie und Personal
    Emma Prantl, Studentin, makingAchange
    Jenan lrshaid, Klima-Governance-Forscherin, International Institute for Applied Systems Analysis
    Michaela Krämer, Klimaanwältin

    Moderation
    Sebastian Öhner
    , Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien

  • 18:00 Ende der Konferenz
    informeller Ausklang bis 19 Uhr 

 

BEGLEITPROGRAMM

Im Rahmen der Veranstaltung wird für ein umfassendes Begleitprogramm gesorgt. Dieses besteht aus:

  • einem Vermittlungs- und Awareness-Team, das bei allen Programmpunkten dafür sorgen wird, den Dialog auf Augenhöhe von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu unterstützen
  • Graphie Recording zur visuellen Aufbereitung und inhaltlichen Vertiefung
  • einer offenen Wand für Beiträge und Ideen. Hier kann kreativ eingebracht werden, was es für die Umsetzung der Kinderrechte braucht
  • Radiointerviews und -beiträgen zum Nach- und Wiederhören
  • Informationstischen mit Materialien zum Thema Kinderrechte und Klimaschutz

Kinderbetreuung wird zwischen 12:30 und 19 Uhr angeboten.

Das Volkskundemuseum ist mit Rollstuhl zugänglich, aber nicht in allen Bereichen selbstständig befahrbar. Begleitpersonen stehen bei Bedarf vor Ort zur Verfügung.

Anmeldung auf  www.volkskundemuseum.at