Preisträgerinnen & Preisträger 2019
Schulen lösen Mobbing – eine Initiative von Team Präsent
Österreich liegt laut OECD Studie auf Platz 1 was Mobbing unter Schülerinnnen betrifft. Jed/r 5te SchülerIn ist von Mobbing betroffen. Gleichzeitig herrscht bei Erwachsenen,
Kindern und Jugenlichen große Ohnmacht gegenüber diesem Phänomen. Der „No Blame Approach« ist eine sehr gut evaluierte, klar strukturierte Methode gegen Mobbing in Schulen. Bei 87 % konnte Mobbing erfolgreich gestoppt werden*. 96 % der Befragten waren mit der Methode sehr zufrieden*.
- Hinschauen und handeln: Mobbing im schulischen Alltag zu stoppen stellt oftmals eine große Herausforderung für pädagogische Fachkräfte dar. Trotz großem Zeitaufwand und viel Zuwendung scheitern Interventionsversuche leider allzu oft. Zurück bleibt oftmals ein Ohnmachts-Gefühl gegenüber diesem destruktiven Gruppenphänomen. Kompetente Aufklärung, Prävention, Protektion und Intervention ist unser Ziel.
- No Blame Approach ist eine bewährte Methode, Mobbing in Schulen zeitnah und nachhaltig zu stoppen. Die am Mobbing beteiligten Kinder und Jugendlichen werden zielund ressourcenorientiert in den Lösungsprozess eingebunden und aktiv an der Beendigung des Mobbings beteiligt. Die Kraft liegt in der Einfachheit drei ganz klar strukturierter Schritte und dem Verzicht auf Schuldzuweisung und Beschämung. Mobbing schadet Betroffenen wie Akteuren, Kindern, Jugendlichen, Eltern und LehrerInnen, greift verschiedene Kinderrechte an und gehört so schnell wie möglich gestoppt!
*detailierte Studienergebnisse finden sie auf https://www.no-blame-approach.de/ergebnisse_evaluation.html
Was wir tun:
- Kompakte, intensive 1-Tages-Fortbildung für DirektorInnen, Beratungs-LehrerInnen, SchulsozialarbeiterInnen, SchulpsychologInnen, SozialpädagogInnen
- Implementierung in der Schule: Ziel ist, dass jede Schule/pädagogische Institution imFalle von Mobbing sofort wirksam, nachhaltig und pädagogisch wertvoll handeln kann. Unser Implementierungs-Paket: Mindestens 3 LehrerInnen einer Schule trainieren den NO BLAME APPROACH in unserer kompakten 1-Tages-Fortbildung, das gesamte Kollegium erhält einen 2stündigen Vortrag – gerne inkl. Eltern und somit das „No Blame Approachsicher gemeinsam“ – Zertifikat, welches alle 2 Jahre aufgrund von Reflexion erneuert wird.
Ilka Wiegrefe und Viktor Bauernfeind arbeiten seit über 16 Jahren erfolgreich zu Gewaltprävention in Österreichs Schulen und gründeten 2011 »Team Präsent«. Kernthema ihrer Arbeit ist eine bewusste und wertschätzende Beziehungskultur, die wichtigste Säule für Frieden und Potentialentfaltung. Die Inhalte sind auch durch eigens entwickelte Lehrmittel auf den Punkt gebracht und sofort anwendbar.
Innerhalb von nur 3 1/2 Jahren konnten wir über 1000 LehrerInnen, davon 410 in NÖ mit dem intensiven No Blame Approach 1-Tages Training fortbilden, ca. 4000 Zuhörerinnen unser Wissen in Vorträgen weitergeben und 100 Schulen zertifizieren.
Unser nächster Schritt ist Mobbing-Prävention für gesamte Schulen. Für alle SchülerInnen und LehrerInnen + ein Elternangebot. Die SchülerInnen unterschreiben ein Commitment zum Thema Mobbing. Nachhaltige Implementierung in die Schule/Institution ist möglich.
Getestet wurde diese Arbeit 2018/19 in 30 Horten der Volkshilfe NÖ.
Am 22.10.2019 holen wir unsere und die Arbeit von Fachkräften und Schulen mit einer Tagung „Schulen lösen Mobbing und bilden empathische Zukunft“ vor den Vorhang.
Tagungsort: Sigmund Freud Universität Wien
Ilka Wiegrefe & Viktor Bauernfeind
Team Präsent - Institut für Gewaltprävention und Beziehungskultur
Warum ist Ihre Arbeit so wichtig in Bezug auf die Kinderrechte?
Bei den NÖKISS haben Kinder die Möglichkeit, in eine Gemeinschaft hineinzuwachsen, sich aktiv einzubringen, Freundschaften für’s Leben zu schließen und alle damit verbundenen Rechte und Pflichten zu lernen – die NÖKISS-Familie aus ca. 1.000 (!) ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wächst seit 1973.
Das Kindervolksfest, der Vorläufer der NÖKISS, wurde auf Initiative von Kindern gegründet; in einem Kinderparlament wurde diskutiert, wie man die Situation für Kinder in Herzogenburg verbessern kann. In unserer Zukunftswerkstatt wird mit Kindern erarbeitet, wohin sich das Festival entwickeln soll.
Mit der Weißen Feder von Herzogenburg werden seit 1983 Menschen ausgezeichnet, die Besonderes für Kinder leisten.
Das sind die NÖKISS
Die NÖ KinderSommerSpiele (NÖKISS) sind Österreichs größtes Kinderkulturfestival. Etwa 18.000 kleine und große Besucher werden erwartet, die nicht nur hochwertiges Programm konsumieren, sondern aktiv an dessen Gestaltung mithelfen. Das Festival wird ausschließlich von ca. 1.000 (!) ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betrieben. Im Mittelpunkt steht nicht der kommerzielle Erfolg, sondern die Mittel, auch zukünftigen Generationen dieses besondere Fest zu erhalten.
Schwerpunkt Kultur
Über 60 Stunden Kindertheater, Puppenspiel und Ballett machen die NÖKISS zum größten Kinder-Theater-Festival Österreich. Es treffen sich jährlich die Größen der Kindertheaterszene, verschiedenste Ballett- und Tanz-Gruppen, Musicaldarsteller und Liedermacher. Puppenspieler verführen in andere Welten. Kinder und Jugendliche erhalten in Herzogenburg auch eine Bühne und treten aktiv als Künstler auf.
Schwerpunkt Kreativität
Ein eigenes Kreativdorf im Kapitelgarten des Stiftes mit bis zu 10 verschiedenen Stationen lädt Kinder ein, kreativ zu werden; zu malen, töpfern, gipsen, basteln. Ergänzt werden diese Stationen vom NÖ Landesmuseum, der Kunsthalle Krems, dem Karikaturmuseum Krems und dem MAMUZ Asparn an der Zaya, die Kindern aktuelle Ausstellungen näherbringen. Im Bereich Textil-Design kann nach Herzenslust gebatikt und auf Stoff gemalt werden. Aus Bioblo und handgefertigten Tonbausteinen werden ganze Welten gebaut.
Schwerpunkt Animation
Ob in der großen Arena oder im Ballett-Zelt, in der Fun & Action-Zone auf dem Kirchenplatz. Es wird gespielt, es werden in der Großgruppe Reisen unternommen, oder mit wundersamen Rädern die Welt erkundet.
Schwerpunkt aktiv werden
Jeden Morgen werden unterschiedliche Werkstätten vorgestellt. Vom Free-Running bis zum Astronautentraining, von Riesenseifenblasen bis zum Planetarium: Jeden Tag stehen mindestens zehn Werkstätten auf dem Programm, die in kindgerechter Weise Kindern Zugänge zu völlig neuen Themen und Fragestellungen als auch zu innovativen Sportarten vermitteln.
Refugium und Rückzugsort
Wo können sich Kinder richtig treiben lassen, tagelang, und einfach machen, worauf sie gerade Lust haben? Versonnen und in Gedanken vertieft töpfern, mit dutzenden Kindern eine Riesenpolsterparty in der Arena feiern? Im Liegestuhl lümmeln und dabei die Leute beobachten, die in den Zirkus pilgern? Oder selbst Kunststücke einstudieren und vor Publikum vorführen? Mit Kindern mit körperlichen Beeinträchtigungen ohne Vorgaben von Inklusion und Integration spielen und Spaß haben? Beim Kasperl und im Puppentheater mitfiebern, auf Bäume kraxeln und sich bei der Geistertour gruseln?
Es ist die Vielfalt und das schier unerschöpfliche Repertoire an Ideen und Möglichkeiten, die die NÖ KinderSommerSpiele zu dem machen, was sie sind: Fest, Laboratorium, Spielplatz, Landebahn für so vieles und damit Österreichs größtes und mit Sicherheit buntestes Kinderfestival.
Projekt: #humanity
Organisation: Jugendortkreuz Niederösterreich
Projektkoordination Niederösterreich: Ulrike Hanka und Daniela Koller
Die Onlinewelt ist aus der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Aber wie steht es mit dem Thema Menschlichkeit im Netz? Wie kann man
menschliches Leid im Netz erkennen? Wie kann man sich dagegen schützen oder Zivilcourage im Netz leben?
2019 startet der Themenschwerpunkt unter dem Titel #humanity. Dabei wird das Jugendortkreuz in ganz Österreich über 3 Jahre lang dazu beitragen, die Online-Welt
menschlicher zu machen. Die Themen „humanitäre Werteerziehung“ und „digitale Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen“ werden dabei vereint. Im ersten Schritt werden vor allem Workshops und Materialien für Betreuungspersonen (Pädagoginnen/Pädagogen, Jugendgruppenleiterinnen/Jugendgruppenleiter, etc.) angeboten. Außerdem gibt es spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche, mit denen ihr Interesse geweckt werden soll.
Darauffolgend wird das Potential genutzt, um die Inhalte durch die nun geschulten Betreuungspersonen an die Kinder und Jugendlichen weiter zu transportieren und zum
Abschluss sind Aktionen geplant, wo die Zielgruppe (Kinder und Jugendliche) aktiv tätig wird. Die Workshops und Materialien sind in einem ersten Schritt in insgesamt vier Themen(pakete) unterteilt:
- Zivilcourage und Werte
- Digitale Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen
- Das Humanitäre Völkerrecht
- Grundsätze und Leitbild des Roten Kreuzes
Wir richten uns als Jugendrotkreuz an Menschen in ganz Österreich, die sich aktiv für einen humanitären Umgang in der digitalen Welt einsetzen möchten. Kinder und Jugendliche sollen gestärkt, sensibilisiert und dennoch mutig in einer digitalisierten Welt unterwegs sein dürfen und können.
Wir stärken Kinder und Jugendliche in Menschlichkeit & Solidarität für ein Leben und Wirken in der digitalisierten Welt.
Weiterführende Links inkl. Erklärvideo usw.: www.humanity.at
Botschafterinnen und Botschafter der Kinderrechte 2019
Das Land Niederösterreich bekennt sich zu seiner historischen Verantwortung und führt eine sorgfältige und gründliche Aufarbeitung der einzelnen Fälle von Betroffenen, die als Minderjährige während ihrer Unterbringung Opfer von Gewalt (teilweise auch sexueller Art) bei Pflegefamilien oder in stationärenEinrichtungen bzw. Vertragsheimen des Landes Niederösterreich wurden, durch.
Um mit den betroffenen Personen wertschätzend und umsichtig umzugehen und sie bei der Aufarbeitung (physischer, psychischer oder sexualisierter) Gewalterfahrungen zu unterstützen, hat das Land Niederösterreich seit Jänner 2010 eine Opferschutzkommission eingesetzt.
Im Konzept „Opferschutz NÖ" sind die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen allfälliger Entschädigungen und Hilfeleistungen definiert.
Von Mai 2010 bis 2017 war die NÖ kija anonyme, vertrauliche und kostenlose Erstanlaufstelle für Menschen, die in ihrer Kindheit in Einrichtungen des Landes NÖ Opfer von (sexueller) Gewalt wurden.
Aus dieser Arbeit entstand 2017 die Unabhängige Opferschutzstelle des Landes NÖ, die weiterhin allen Ratsuchenden kostenlos zur Verfügung stand und steht. Alle neuen Ansuchen werden weiterhin bearbeitet
Die NÖ kija arbeitete natürlich weiterhin im Beirat mit und dann in der Kommission.
Betroffene, die sich nun melden, erhalten in der Unabhängigen Opferschutzstelle des Landes NÖ weiterhin eine fundierte Begleitung und notwendige weiterführende Hilfe bei der Aufarbeitung „ihrer Geschichte".
Falls erforderlich und gewünscht, werden auch Therapie, anlassbezogene Begleitung und notwendige weiterführende Hilfen angeboten.
Möglich ist auch eine einmalige finanzielle Entschädigung nunmehr nach Prüfung durch die Kommission, die auch die Arbeit des Beirates übernahm.
Die Arbeit im Opferschutzbeirat hat mir die Augen dafür geöffnet, wie leicht es im Schutz von Institutionen möglich ist, Kindern das Recht auf Selbstbestimmung, auf Gewaltfreiheit, auf Partizipation und auf autonome Beziehungsgestaltung wegzunehmen. Dass man damit das weitere Leben dieser Kinder höchst nachteilig beeinflusst, sollten wir uns immer wieder deutlich machen.
Ehrenpreis und Sonderpreis der Kinderrechte 2019

Ich habe für ein Klima gearbeitet, das Kindern Wertschätzung und Zuwendung gibt, in dem Kinder sich frei entwickeln können und in dem man Kinder Kinder sein lässt.
Für eine Gesellschaft in der erkannt wird, dass Kinder Rechte haben und Erwachsene diese Rechte achten müssen und in der man Kinder ohne Vorurteile und Vorverurteilungen annimmt.
Die Erwachsenen sind die Stärkeren und es ist unsere Pflicht diese Stärke zum Wohl unserer Kinder einzusetzen.
war von 1992 bis 2001 1. Kinder & Jugend Anwalt des Landes NÖ
Bereits vor zwei Jahren wollte die NÖ kija Herrn HR Dr. Walther Launsky-Tieffenthal für sein großes Engagement als 1. Kinder & Jugend Anwalt Niederösterreichs mit einem Ehrenpreis der NÖ kija auszeichnen. Leider war dies damals aber nicht möglich.
Die Auszeichnung mit dem Ehrenpreis der NÖ kija geschah nun posthum.